Schüler*innen des WP-Kurses Darstellendes Spiel des 8. Jahrgangs an der IGS Obere Aar nehmen das Publikum mit auf eine Zeitreise in die 1990er Jahre
Das Party-Banner leuchtet in bunten, poppigen Farben, junge Menschen in weiten Hosen, Neon Tops, kurzen Röcken oder Batik-Shirt tanzen zu den Beats der 1990er Jahre. Diese Partyszene spielt sich nicht etwa auf der neusten 90er Party ab, sondern ist Teil des ersten Theaterstücks, das an der IGS Obere Aar seit der Corona-Zwangspause im schuleigenen Theatersaal aufgeführt wird.
Die Schülerinnen und Schüler des 8ten Jahrgangs zeigen als Abschlussarbeit ihres WP Darstellenden Spielkurses das Stück „10 Dinge, die ich an Dir hasse“, das auf einem Film von 1999 basiert und zugleich eine moderne Fassung von Shakespeares „Der Widerspenstigen Zähmung“ ist.
In die Rollen hineinzuschlüpfen, dürfte den meisten von ihnen nicht schwergefallen sein, spielt das Stück doch in einer Schule und handelt von den Themen, die auch heute noch im Schulalltag bewegen können: Freundschaft, Liebe, Intrigen, Style und Partys.
In „10 Dinge, die ich an Dir hasse“ verliebt sich der Neue an der Schule, Cameron, in das beliebteste Mädchen der Padua High-School, Bianca, und träumt davon, sie zum Schulball, der PROM, ausführen zu dürfen. Nur leider hat er die Rechnung ohne Biancas Vater gemacht, der seine Tochter auf gar keinen Fall mit irgendwelchen Jungs abfeiern lassen möchte und deshalb eine Regel aufstellt:
Bianca darf nur auf ein Date, wenn ihre Schwester, Kat, auch auf eines geht. Doch das ist leichter gesagt als getan, denn Kat ist nicht einfach nur schrullig und unbeliebt, sondern legt so gar keinen Wert auf Jungs, Feiern und das Gerede im Jahrgang. Nach leichten Startschwierigkeiten fällt die Wahl auf Patrick, den coolen Außenseiter. Dieser wird von Joey Donner, dem Sunnyboy der Schule, gegen Geld angeheuert, „das Biest“ auszuführen, damit er selbst Bianca auf die Prom begleiten kann. Was erst wie ein Katz- und Maus-Spiel beginnt, zeigt dem Zuschauer sehr bald, dass da doch mehr im Spiel ist als nur ein „Date auf Abruf“. Und ein Happy End darf natürlich auch nicht fehlen.
Die Jugendlichen meistern die Herausforderung gekonnt, hat das Stück doch eine Spieldauer von über einer Stunde und entsprechend viel Text zum Lernen. In der Hauptrolle der Kat brilliert Luca Sophie Samland, die bereits am Jungen Theater Wiesbaden erste Erfahrungen sammeln konnte und das Publikum mit ihrem Schauspiel überzeugt. Auch die Rolle der Bianca, gespielt von unserer Schulsprecherin Rauan Deyaa, hätte nicht besser besetzt sein können. In authentischen Outfits der 1990er verkörpert sie ihre Rolle perfekt, zusammen mit Betül Cantürk in der Rolle von Biancas bester Freundin Chastity. Ebenfalls überzeugen können Jana Imhof als Cameron, Magy Hyuseinova als Michael, Elanur Icen als Joey Donner, Muntadher Alboslemi als Vater, Celine Kleinschmidt als Lehrerin und Ayten Iliyazova als Kats verträumte Freundin Mandella. Eine besondere Leistung erbringt Elisa Halili, die kurzerhand für die stimmlich angeschlagene Merve Aksu in der männlichen Hauptrolle einspringen muss und binnen 24 Stunden den coolen Patrick überzeugend vorträgt. Trotz fehlender Stimme zeigt auch Merve vollen Einsatz als Statistin zusammen mit Lukas Bodenbinder in verschiedenen Nebenrollen. Am Ende gibt es tosenden Applaus von den Mitschüler*innen und Familien im Publikum. Lehrerin Vanessa Nunes ist sehr stolz auf ihre Schüler*innen: „Sie haben in kürzester Zeit Großartiges geleistet und sind über sich hinausgewachsen. Darauf können die Schülerinnen und Schüler mächtig stolz sein.“